Viele inter-geschlechtliche Menschen suchen Hilfe.
In Nordrhein-Westfalen gibt es keine feste Beratungs-Stelle.

Es gibt aber den Verein Intersexuelle Menschen e. V.
e. V. bedeutete eingetragener Verein.
Dieser Verein berät vor Ort.
Die Berater kommen zu den Menschen.

Inter-geschlechtliche Menschen beraten inter-geschlechtliche Menschen.
Und Eltern mit einem inter-geschlechtlichen Kind
beraten andere Eltern.
Das nennt man Peer-Beratung.
Die Berater haben eigene Erfahrungen gemacht.
Sie wissen,
wovon sie reden.

Sie finden hier Informationen zu dieser Peer-Beratung.

Es gibt auch die Gruppe Lila NRW.
Die Gruppe trifft sich regelmäßig in Köln.
Köln liegt in Nordrhein-Westfalen.
Lila NRW ist eine Selbsthilfe-Gruppe für Familien.
Familien mit inter-geschlechtlichen Menschen treffen sich.
Die Familien sprechen miteinander.
Und helfen sich gegenseitig.
Sie können mehr Informationen bekommen.
Schreiben Sie eine E-Mail an:
Email

Ärzte und Ärztinnen sind Fach-Leute für den Körper.
Sie können Fragen zum Körper beantworten.
Manche Ärzte und Ärztinnen machen das besser als andere.
Ein guter Arzt oder eine gute Ärztin versteht Sie.
Sie müssen sich wohl fühlen.
Selbsthilfe-Organisationen kennen viele Geschichten über Ärzte und Ärztinnen.
Dort können Sie sich informieren.
Gehen Sie zu einem Arzt oder einer Ärztin,
den oder die Sie gut finden.
Dem oder der Sie vertrauen.

Es gibt noch mehr Beratungs-Stellen.
Die Beratungs-Stellen kennen inter-geschlechtliche Menschen.
Und ihre Fragen und Probleme.

Bochum (Rosa Strippe)

Der Verein Rosa Strippe berät inter-geschlechtliche Menschen.
Oder die Familie von einem inter-geschlechtlichen Menschen.
Der Verein bietet Erst-Beratung an.
Ein anderes Wort dafür ist:
Clearing-Beratung:
Das bedeutet:
Man guckt sich den konkreten Fall an.
Wie ist die Situation von der Person?
Welche Probleme gibt es?
Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kennen viele Ansprech-Partner.
Ansprech-Partner sind zum Beispiel Personen von Selbsthilfe-Gruppen.
Oder Mediziner und Medizinerinnen.
Der Verein ist auf der Seite von inter-geschlechtlichen Menschen.
Der Verein berät Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Der Verein fördert die Vielfalt von Geschlechtern.
Und die Gesundheit und das Glück von Kindern.

Köln (rubicon e. V.)

Der Verein Rubicon bietet psycho-soziale Beratung zu verschiedenen Themen an.
Das Wort psycho-sozial besteht aus zwei Wörtern:
Psychisch und sozial.
Psychisch bedeutet:
Wie fühlt sich die Person?
Wie geht es ihr seelisch?
Sozial bezieht sich
auf die Gesellschaft.
Psycho-soziale Beratung guckt an,
wie es einem Menschen im Zusammen-Leben
mit anderen Menschen geht.


Der Verein berät zu diesen Themen:
Sexuelle Orientierung
Menschen sind ganz verschieden.
Und sie lieben ganz verschieden.
Das nennt man sexuelle Orientierung.
Frauen können zum Beispiel Männer lieben.
Oder Frauen.
Oder Männer und Frauen.
Oder weder Männer noch Frauen.
Gründung von Regenbogen-Familien
Es gibt lesbische Eltern und schwule Eltern.
Zum Beispiel:
2 Mütter haben ein Kind.
Oder 2 Väter haben ein Kind.
Das nennt man Regenbogen-Familie.
Geschlechtliche Selbst-Bestimmung
Das Geschlecht von einem Menschen
wird ganz oft nach körperlichen Merkmalen bestimmt.
Ein Mann ist dann ein Mensch
mit männlichen Geschlechts-Merkmalen.
Und eine Frau ein Mensch
mit weiblichen Geschlechts-Merkmalen.
Aber einige Menschen haben männliche und weibliche Geschlechts-Merkmale.
Oder ein Mensch hat den Körper eines Mannes.
Aber er fühlt sich als Frau.
Viele Menschen wollen ihr Geschlecht selbst bestimmen können.
Das bedeutet geschlechtliche Selbst-Bestimmung.

Der Verein Rubicon berät auch inter-geschlechtliche Menschen.
Aber Rubicon ist kein Experte für inter-geschlechtliche Menschen.
Rubicon ist ein Vermittler.
Der Verein leitet Menschen oft an andere Vereine weiter.
Zum Beispiel an die Peer-Beratung vom Verein Intersexuelle Menschen e. V.

Viele denken:
Nur Frauen und Männer können zusammen sein.
Das wird heterosexuell genannt.
Es gibt aber auch noch viele andere Möglichkeiten.
Zum Beispiel kann ein Mann einen Mann lieben.
Oder jemand sieht für uns aus wie ein Mann, aber ist in Wahrheit eine Frau.
Der Mann oder die Frau erzählen das ihren Freunden.
Das nennt man Coming-out.
Ein Coming-out kann schwer sein.
Und viel Mut verlangen.
Dabei kann die Peer-Beratung helfen.
Die Peer-Beratung hilft auch Eltern mit inter-geschlechtlichen Kindern.
Viele Eltern haben medizinische Fragen.
Die Berater können Fragen beantworten.

Münster (pro familia

In Münster gibt es eine Beratungs-Stelle von pro familia.
pro familia hilft inter-geschlechtlichen Menschen.
Die Beratungs-Stelle spricht mit inter-geschlechtlichen Menschen.
Und mit Partnern und Partnerinnen von inter-geschlechtlichen Menschen.
Mit Familien von inter-geschlechtlichen Menschen.
Und mit Freunden und Freundinnen von inter-geschlechtlichen Menschen.
Die Berater von pro familia kennen sich gut aus.
Sie verstehen andere Menschen.
Man kann ihnen vertrauen.
In den Gesprächen geht es um viele verschiedene Themen.
Zum Beispiel um Identität und Selbst-Beschreibung.
Identität bedeutet,
wie man sich selbst sieht.
Oder es geht um den Körper.
Um das Coming-out.
Beim Coming-out erzählt man anderen Menschen,
wer man ist und wie man sich fühlt.
Es gibt noch viele andere Themen.
Zum Beispiel:
Beziehungen zu anderen Menschen.
Angebote vor Ort.
Eigene Erlebnisse.
Wann wurde ich diskriminiert?
Diskriminiert heißt, dass Menschen unterschiedlich behandelt werden.
Sex.
Der Wunsch, ein Kind zu bekommen.
Das Problem, kein Kind bekommen zu können.
Oder bisher kein Kind zu haben.
Wie es ist, ein inter-geschlechtliches Kind zu haben.

Es gibt noch einige Beratungs-Stellen von pro familia in Nordrhein-Westfalen.
Diese können auch zu Inter-geschlechtlichkeit beraten.

Das sind zum Beispiel:

pro familia Bielefeld

pro familia Köln-Zentrum

pro familia Mettmann

pro familia Oberhausen

pro familia Remscheid

pro familia Sankt Augustin

pro familia Remscheid

Sie finden mehr Informationen im Internet.
Und Angebote von Selbsthilfe-Organisationen: 

Selbsthilfe-Organisationen für bestimmte Gruppen:
Es gibt Organisationen für Menschen mit einer bestimmten Diagnose.
Diese Diagnose haben sie von Ärzten oder Ärztinnen bekommen.
Vielleicht fühlen sie sich manchmal nicht gut.
Oder sie brauchen Medikamente.

Ein Beispiel:
Jeder Mensch hat Chromosomen.
Chromosomen sind winzige Teile von Zellen.
Chromosomen speichern ganz viele Informationen.
Jeder Mensch erbt Informationen von seiner Mutter und von seinem Vater.
Die meisten Menschen haben 46 Chromosomen.
Manche Menschen haben 47 Chromosomen.
Und manche haben 45 Chromosomen.
Das ist angeboren.


In diesen Gruppen können Menschen über ihre Diagnose sprechen:                                                                                                         http://www.klinefelter.de/cms/

http://www.47xxy-klinefelter.de/

https://www.ags-initiative.de/

http://turner-syndrom.de/

OII (Organisation Intersex International)
https://oiigermany.org/

Antidiskreminierungsarbeit & Empowerment
https://interprojekt.wordpress.com/

Hilfe für inter-geschlechtliche Menschen
Alle Menschen sind gleich.
Aber Menschen werden oft unterschiedlich behandelt.
Das nennt man Diskriminierung.
Diskriminierung ist schlecht.
Inter-geschlechtliche Menschen werden oft diskriminiert.
Sie brauchen Hilfe.
Sie müssen sich gegen Diskriminierung wehren.

Kampagne für eine Dritte Option
http://dritte-option.de/

Viele Menschen denken:
Es gibt Männer.
Und Frauen.
Aber bei einigen Menschen ist es so:


Sie sind nicht männlich
und nicht weiblich.
Oder sie sind männlich
und sind weiblich.
Auch diese Menschen haben ein Recht auf ihr Geschlecht.
Deshalb soll es drei Geschlechter geben:
– Männlich.
– Weiblich.
– Inter-geschlechtlich.

DGTI (Deutsche Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität e.V.)
https://www.dgti.org/
       

Viele inter-geschlechtliche Jugendliche besuchen gerne queere Jugend-Treffs.
Das Wort queer kommt aus dem Englischen.
So spricht man das: kwier.
Queer ist ein Sammel-Begriff.
Das bedeutet:
Viele Menschen nennen sich queer.
Sie sind zum Beispiel:
– Bi-sexuell.
Bi bedeutet 2.
Bi-sexuell bedeutet:
Jemand liebt Menschen von beiden Geschlechtern.
Zum Beispiel:
Ein Mann liebt Frauen.
Und er liebt auch Männer.
Oder:
Eine Frau liebt Männer.
Und sie liebt auch Frauen.
Das muss nicht zur gleichen Zeit sein.
– Lesbisch.
Lesbisch bedeutet:
Eine Frau liebt Frauen
– Schwul.
Schwul bedeutet:
Ein Mann liebt Männer.
– Inter-geschlechtlich.
– Trans-sexuell.
Trans-sexuell bedeutet:
Jemand wurde als Kind als Mädchen eingeordnet.
Und alle denken:
Das ist ein Mädchen.
Dann hat diese Person gemerkt:
Ich bin gar kein Mädchen.
Ich bin ein Junge.
Oder:
Ich bin dazwischen.
Alle diese Menschen nennen sich queer.
Damit wollen sie zeigen,
dass sie zusammen gehören.
Und dass sie Teil einer Gemeinschaft sind.
Besuchen Sie die Queere Jugend Nordrhein-Westfalen im Internet.
Dort finden Sie Informationen
zu queeren Jugend-Treffs in Nordrhein-Westfalen.
Sie bekommen auch Informationen
über die Interessen von inter-geschlechtlichen Jugendlichen:
– Werden ihre Themen angesprochen?
– Und werden sie berücksichtigt?

Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus Hamburg haben einen Blog.
Ein Blog ist eine Internet-Seite.
Dort werden Artikel zu einem Thema veröffentlicht.
Es geht in diesem Blog um inter-geschlechtliche Themen.
Und es gibt vieles mehr:
– Lese-Tipps
– Informationen zu Veranstaltungen
– Informationen zu Geschlechter-Vielfalt Blog Intersex kontrovers.

Auch die Vereinten Nationen sprechen über Inter-Geschlechtlichkeit.
Nationen sind Länder.


Vereinte Nationen bedeutet:
Vereinte Länder.


Wir sagen aber meistens UN.


Fast alle Länder der Welt sind Mitglied in der UN.
Die UN will mehr über Inter-Geschlechtlichkeit informieren.
Dazu hat die UN eine Internet-Seite: Free & Equal
Diese Seite ist auf Englisch.
Sie finden auf dieser Seite:
– Videos.
– Geschichten von inter-geschlechtlichen Menschen.
– Informations-Blätter.

Viele Menschen gehen nicht gerne zum Arzt oder zur Ärztin.
Ein Besuch beim Arzt oder der Ärztin ist oft schwierig.
Und unangenehm.
Ein Besuch beim Arzt oder der Ärztin kann einen überfordern.
Oder verletzen.
Das ist auch bei inter-geschlechtlichen Menschen so.
Und bei Eltern von einem inter-geschlechtlichen Kind oder Jugendlichen.

Inter-geschlechtliche Menschen gehen aus verschiedenen Gründen zu einem Arzt oder einer Ärztin:
– Besondere körperliche Merkmale.
– Andere gesundheitliche Fragen.
Aber ein Besuch beim Arzt oder der Ärztin kann unangenehm sein.
Sie können immer Überraschungen erleben.

Wir geben Ihnen ein paar Tipps.
Die Tipps helfen Ihnen in schwierigen Situationen.
Wir haben gute Tipps für Sie.
Entscheiden Sie selbst.

Seien Sie vorbereitet.

  • Schreiben Sie Fragen auf.
    Überlegen Sie vor dem Besuch:
    Was wollen Sie wissen?
    Welche Antworten brauchen Sie unbedingt?
    Schreiben Sie sich ein paar Fragen für den Arzt oder die Ärztin auf.
    Informieren Sie sich bei Selbsthilfe-Organisationen und in Internet-Foren:
    Welche Fragen sind wichtig?
    Welche Art von Untersuchung erwartet Sie?
  • Bereiten Sie Ihre Antworten vor.
    Ärzte und Ärztinnen stellen einige Fragen immer wieder.
    Dann können Sie sich vorher Antworten überlegen.
    Zum Beispiel:
    – Wenn Sie einen regelmäßigen Termin haben.
    – Wenn Sie einen Termin beim Hausarzt haben.
    Krankenkassen bezahlen einen Besuch beim Arzt oder der Ärztin.
    Sie müssen beim Arzt oder der Ärztin Ihre Krankenkassen-Karte zeigen.
    Die Krankenkassen-Karte sagt:
    Sie sind Mitglied in dieser Krankenkasse.
    Ihre Krankenkasse weiß viele Dinge über Sie.
    Zum Beispiel:
    Ihr Geschlecht.
    Das kann Folgen haben:
    Sie sind für Ihre Krankenkasse eine Frau.
    Und für Ihren Arzt oder ihre Ärztin.
    Das heißt:
    Der Arzt oder die Ärztin setzt bestimmte Dinge voraus.
    Aber ein inter-geschlechtlicher Körper ist anders.
    Das muss der Arzt oder die Ärztin wissen.
    Und manchmal müssen Sie das dem Arzt oder der Ärztin sagen.
    Dann ist Vorbereitung gut.
    Sie kennen Ihre Antworten.
    Und behalten die Kontrolle über das Gespräch.
    Sprechen Sie mit anderen Menschen.
    Tauschen Sie Erfahrungen aus.
    Helfen Sie sich gegenseitig.

Emotionale Unterstützung

Das Wort emotional kommt von Emotionen.
Emotionen bedeuten:
Gefühle.
Manchmal hilft es uns,
dass jemand bei uns ist.
Die Person muss nichts tun.
Aber es ist schön,
dass sie da ist.
Wir fühlen uns dann besser.
Diese Hilfe nennt man
emotionale Unterstützung.

  • Nehmen Sie eine Vertrauens-Person mit.
    Sie sind nicht allein.
    Ihre Freunde oder Familie helfen Ihnen gerne.
    Emotionale Unterstützung ist wichtig.
    Eine Vertrauens-Person kann Sie begleiten.
    Dann fühlen Sie sich sicher und wohl.
    Und zwei Personen erinnern sich besser.
    Ärzte und Ärztinnen erzählen viel.
    Ihre Begleitung hört dem Arzt oder der Ärztin auch zu.
    Und merkt sich Informationen.
  • Lenken Sie sich ab.
    Angst ist ein häufiges Gefühl.
    Und aus Angst kann Panik werden.
    Viele Menschen bekommen im Wartezimmer Angst.
    Angst ist schlecht.
    Lenken Sie sich ab.
    Bekämpfen Sie Ihre Angst.
    Und denken Sie an etwas Schönes.
    Es gibt viele Möglichkeiten:
    – Hören Sie Ihre Lieblings-Lieder.
    – Schauen Sie Videos im Internet an.
    – Cremen Sie sich die Hände ein.
    – Trinken Sie einen Schluck kaltes Wasser.
    Oder machen Sie Achtsamkeits-Übungen.
    Diese Übungen helfen Ihnen:
    – Sich zu beruhigen.
    – Ruhig zu atmen.
    – Sich auf etwas Schönes zu konzentrieren.
  • Kümmern Sie sich um sich selbst.
    Ein Besuch beim Arzt oder der Ärztin ist oft anstrengend.
    Gönnen Sie sich danach etwas.
    Oder tauschen Sie sich mit anderen Menschen aus.
    Essen Sie zum Beispiel ein leckeres Eis.
    Lesen Sie ein gutes Buch.
    Oder treffen Sie sich mit einem Freund.

Beim Gespräch mit einem Arzt oder einer Ärztin

  • Stellen Sie Fragen.
    Trauen Sie sich.
    Sie dürfen Fragen stellen.
    Zum Beispiel:
    – Was passiert bei einer Untersuchung?
    – Oder was passiert im Krankenhaus?
    – Warum macht der Arzt oder die Ärztin eine bestimmte Untersuchung?
    – Wie läuft die Untersuchung ab?
    – Was bedeutet das Untersuchungs-Ergebnis?
    Sie brauchen Antworten.
    So behalten Sie die Kontrolle.
    Und lernen mehr über Ihren Körper.
    Oder über den Körper Ihres Kindes.
  • Lassen Sie sich Fach-Begriffe erklären.
    Fach-Begriffe sind oft unbekannt.
    Oder unverständlich.
    Fragen Sie nach.
    Ihr Arzt oder ihre Ärztin kann Ihnen Fach-Begriffe erklären.
    Sie sollen den Arzt verstehen.
    Das ist Ihr gutes Recht.
    Das gilt für alle Behandlungen.
    Der Arzt oder die Ärztin greift bei manchen Behandlungen in ihren Körper ein.
    Das nennt man invasive Maßnahmen.
    Eine Operation ist zum Beispiel eine invasive Maßnahme.
    Ihr Arzt oder ihre Ärztin muss Ihnen alle Maßnahmen erklären.
  • Nehmen Sie Kopien mit.
    Ihre Krankenakte enthält viele wichtige Informationen.
    Fragen Sie Ihren Arzt oder ihre Ärztin nach Kopien von allen Dokumenten.
    Das ist für inter-geschlechtliche Menschen besonders wichtig.
    Kopien geben Ihnen Sicherheit.
    So haben Sie immer alle wichtigen Informationen.

Ärzte und Ärztinnen leisten gute Arbeit.
Aber Sie sind oft der Experte.
Sie kennen Ihren Körper am besten.
Oder den Körper Ihres inter-geschlechtlichen Kindes.
Ärzte und Ärztinnen wissen manchmal weniger.
Das ist frustrierend.
Aber Sie können Ihr Wissen teilen.
Sie können eine Broschüre mitnehmen.
Oder Sie empfehlen diese Internet-Seite.
Hier gibt es Informationen für den Arzt oder die Ärztin.
Selbsthilfe-Organisationen können Ihnen auch helfen.

Ärzte oder Ärztinnen machen manchmal Angst.
Kennen Sie Ihre Rechte?
Informieren Sie sich über Ihre Rechte.
Lesen Sie hier nach.

Man kann Operationen am Geschlechts-Organ machen.
Das heißt:
Man verändert den Körper.
Manche Ärzte und Ärztinnen empfehlen das.
Auch wenn es nicht sein muss.
Die Vereinten Nationen sagen:
Es ist schlecht,
kleine Kinder am Geschlechts-Organ zu operieren.
Das verstößt gegen Menschen-Rechte.
Menschen-Rechte sind Rechte von allen Menschen.
Ob in Afrika, Australien, Asien, Amerika oder in Europa:
Jeder Mensch hat Rechte.
Die Vereinten Nationen haben die Menschen-Rechte aufgeschrieben.
Mehr Informationen gibt es hier.

Das Wichtigste bei einem Besuch bei Ärzten oder Ärztinnen ist:
Sie fühlen sich gut behandelt.
Der Arzt oder die Ärztin unterstützt Sie.
Der Arzt oder die Ärztin muss dafür sorgen,
dass es Ihnen oder Ihrem Kind gut geht!

Kosmetische Operationen werden immer noch gemacht.
Viele Menschen kämpfen gegen Operationen.
Aber es werden genauso viele inter-geschlechtliche Kinder operiert wie früher.
Die Körper von Kindern werden angepasst.
Ohne gesundheitliche Gründe.

Viele Organisationen sagen:
Die Kinder dürfen nicht selbst entscheiden.
Das verstößt gegen die Menschen-Rechte.
Organisationen sind zum Beispiel:
– die Vereinten Nationen
– Organisation Intersex International (OII)
– Amnesty International
– und viele andere
Diese Organisationen fordern:
Die operierte Person muss informiert werden.
Und der Operation zustimmen.
Das nennt man informierte Einwilligung.
Oder auf Englisch:
informed consent.
Eltern dürfen nur entscheiden,
wenn die Gesundheit von ihrem Kind in Gefahr ist.

Menschen-Rechte werden auch anders verletzt.
Jeder Mensch hat das Recht:
– Sich selbst zu entwickeln.
– Er selbst zu sein.
Das Recht wird oft verletzt.
Die Kranken-Akten enthalten alle Informationen über einen Menschen.
Jeder Mensch darf seine Kranken-Akten sehen.
Dabei gibt es oft Probleme.

Viele Menschen-Rechte sind völker-rechtlich fest-gelegt.
Das bedeutet:
Viele Länder haben diese Regeln beschlossen.
Sie haben gesagt:
Wir wollen uns an diese Regeln halten.
Die Regeln sagen zum Beispiel:
– Niemand darf diskriminiert werden.
– Jeder hat ein Recht auf Privat-Sphäre.
Privat-Sphäre bedeutet:
Ganz persönlicher Bereich.
Durch Privat-Sphäre können Sie selbst entscheiden.
Sie können entscheiden,
was andere über sie wissen dürfen.
Oder was sie verbergen wollen.
Und welche Informationen Sie mit anderen teilen wollen.
– Jeder hat ein Recht auf Gesundheit.
– Jeder hat ein Recht auf Selbst-Bestimmung.
Selbst-Bestimmung ist,
wenn man für sich selbst entscheidet.
Man sagt, wie man leben will.
Niemand entscheidet über einen anderen.
– Jeder hat ein Recht auf Anerkennung.
Anerkennung bedeutet:
Wir respektieren alle Menschen.
Wir mögen alle Menschen,
wie sie sind.
Niemand muss sich ändern.

Diese Menschen-Rechte von inter-geschlechtlichen Menschen werden oft verletzt.

Zum Beispiel:

Es wird gesagt:
·         Inter-Geschlechtlichkeit ist eine Krankheit.

Inter-geschlechtliche Kinder werden operiert.
·         Ohne ihre Zustimmung.

Die operierte Person muss informiert werden.
·         Und dann zustimmen.
·         Diese Pflicht wird oft nicht ernst genommen.

Jeder Mensch hat das Recht:
·         Sich selbst zu entwickeln.
·         Und er selbst zu sein.
·         Das gilt besonders für seine Geschlechts-Identität.
·         Also ob er sich als Mann, Frau oder inter-geschlechtlich sieht.
·         Das Recht wird oft verletzt.

Jeder Mensch darf seine Kranken-Akten sehen.
·         Dabei gibt es oft Probleme.

Menschen werden diskriminiert.
·         Sie dürfen nicht überall mit-machen.
·         Das passiert zum Beispiel bei Sport-Verbänden.

OII Deutschland hat einen Bericht geschrieben.
Es geht um die Verletzung von Menschen-Rechten.
Sie finden den Bericht hier.

Amnesty International beschäftigt sich auch mit dem Thema:
Inter-geschlechtliche Menschen und Menschen-Rechte.
Gehen Sie auf die Internet-Seite von Amnesty International.
Sie finden dort Geschichten von inter-geschlechtlichen Menschen.

Fragen Sie sich:
Was kann ich selbst tun?
Jeder kann helfen,
Menschen-Rechte von inter-geschlechtlichen Menschen zu schützen.
Lesen Sie den Text über Solidarität und Unterstützung.
Der Text macht Ihnen Vorschläge.

Wir müssen Grund-Rechte schützen.

In Europa gibt es die Organisation FRA.
Die FRA passt auf, dass Grund-Rechte geschützt werden.
Alle Menschen sind gleich.
Aber Menschen werden oft unterschiedlich behandelt.
Das nennt man Diskriminierung.
Im Jahr 2020 hat die FRA inter-geschlechtliche Menschen gefragt:
Wurden Sie schon einmal diskriminiert?
Inter-geschlechtliche Menschen erzählen, was sie erlebt haben.
Die FRA hat diese Geschichten veröffentlicht.
Die Geschichten stehen auf der Internet-Seite der FRA.
Der Verband der Lesben und Schwulen
hat die Geschichten zusammen-gefasst.
Die kurzen Geschichten stehen auf der Seite des Verbands.